Bereits seit 1975 gibt es die Möglichkeit, sich dem Dienst an der Waffe zu verweigern. Seien es Gewissensfragen oder die persönlichen moralischen Überzeugungen: Mit einer vernünftigen Erklärung müssen junge Österreicher schon lange nicht mehr zwangsweise beim Militär dienen. Auch Fragen einer Kommission zu beantworten, steht Kriegsdienstverweigerern nicht mehr bevor. Doch auch die Ersatzdienste, insbesondere der Zivildienst, passen nicht immer in die persönliche Planung der jungen Staatsbürger.
Wie sich der Zivildienst umgehen bzw. pausieren lässt, möchten wir im folgenden Artikel nahebringen.
Inhalt
Rechtliche Grundlage des Zivildienstes
Die Wehrpflicht und ihre Ersatzdienste, also auch der Zivildienst, sind in Österreich fest in der Verfassung integriert. Sie wird als Verpflichtung für alle männlichen Staatsbürger gesehen, die im Rahmen einer Musterung als tauglich eingestuft werden. Frauen sind von der Wehrpflicht und demnach auch von den Ersatzdiensten ausgenommen.
Die rechtliche Normierung findet sich im Bundes-Verfassungsgesetz, weitere Einzelheiten werden im Zivildienstgesetz geregelt.
Im Zivildienstgesetz werden unterschiedliche Abfolgen der Arbeit der Zivildienern normiert. Insbesondere auch die Zahl der möglichen Abwesenheitstage ist geregelt.
Kann ich den Zivildienst wegen Krankheit pausieren oder abbrechen?
In der aktuellen Fassung des Zivildienstgesetzes ist eine Ausfallzeiten von bis zu 18 Tagen am Stück möglich, wenn eine entsprechende Arbeitsunfähigkeit vom Arzt bescheinigt wird. Ist diese Zeit überschritten, kommt der Ausfall einer vorzeitigen Entlassung nach. Die ausgefallene Dienstzeit muss dann bei einem anderen Träger nachgeholt werden.
Persönliche Gründe, den Zivildienst zu pausieren
Bei besonderen Härtefällen kann eine Aussetzung des Zivildienstes beantragt werden. Diese Gründe umfassen meist die persönlichen Lebensumstände der betroffenen Zivildienern.
Insbesondere eine beginnende Ausbildung, eine bereits angefangene Ausbildung oder aber die Aufnahme eines bestimmten Studiums können Härtefallentscheidungen herbeiführen. Das einfache Beginnen eines Studiums etwa reicht allerdings nicht aus.
Die entsprechenden Regelungen können betroffene Österreicher auf der folgenden Seite nachlesen der Zivildienstserviceagentur. Hier finden sich auch die Möglichkeiten, den Zivildienst zu pausieren.
Zivildienst pausieren – Alternativen
Die Österreichische Verfassung sieht, genauso wie das Zivildienstgesetz, keine Möglichkeiten vor, den Zivildienst zu unterbrechen. Ausnahmen können gewisse Härtefälle bieten, diese werden jedoch nur in den seltensten Fällen zutreffend sein.
Wer also seinen Zivildienst ableisten muss, sollte bereits im Vorweg die weiteren Schritte planen.
Studienbeginn bzw. Ausbildungsbeginn planen
Wer nach der Matura oder dem Schulabschluss in Studium beginnen möchte oder eine Ausbildung starten will, der sollte sich nach Möglichkeit mit den unterschiedlichen Startdaten vertraut machen. Insbesondere Arbeitgeber und Universitäten sind jährlich mit dem Problem der Zivil- bzw. Wehrdienstpflicht konfrontiert und haben diese Engpässe bereits mit einkalkuliert.
Verschieben des Zivildienstes
Bei besonderen Fällen, etwa im Rahmen der eigenen Abschlussarbeit an einer Universität, gibt es die Möglichkeit, den Start des Zivildienstes in eine günstigere Zeit zu verlegen.
Ferner besteht die Option, das eigene Studium um bis zu 2 Semester zu pausieren, um in dieser Zeit den Zivildienst abzuleisten. Diese Pause darf Studierenden nicht negativ ausgelegt werden.
Zivildienst pausieren – Fazit
Die Möglichkeit, den Zivildienst zu pausieren wird den Betroffenen nur in Ausnahmefällen ermöglicht. Hintergrund ist die Planung der Zivildienststellen und die anfallenden Aufgaben im sozialen Sektor, welche verlässlich abgearbeitet werden müssen.
Bei bestimmten Voraussetzungen ist eine Verschiebung der gesamten Zivildienstzeit möglich, jedoch an enge Bestimmungen gebunden.
Eine gute Möglichkeit der Planung ergibt sich in Absprache mit Ausbildungsbetrieben und Universitäten – wer langfristig plant und die Zivildienstzeit fest mit einberechnet, ist klar im Vorteil.
Wir wünschen viel Erfolg bei der eigenen Planung!