Gärtner/in werden: Ausbildungsfakten

Wenn du gerne in der Natur bist, kann dir eine Ausbildung zum/r Gärtner/in viel bieten. Gärtner sind in Agrarwirtschaft und Gartenbau tätig und kümmern sich um Pflanzen jeder Art. Das Einsatzgebiet von Gärtner/inne/n ist sehr vielfältig. Alles rund um den Beruf als Gärtner/in erfährst du in diesem Artikel.

 

Berufs- und Zukunftschancen als Gärtner/in in Österreich

Wenn du dich für die Ausbildung zum/r Gärtnerin entscheidest, hast du in Österreich recht gute Berufschancen, denn zu wenig Österreicher/innen entscheiden sich für eine Ausbildung zum/r Gärtner/in. In der Sparte herrscht ein echter Fachkräftemangel. Es dauert oft sehr lange, bis Betriebe geeignete Mitarbeiter/innen für den Gartenbau finden. Du kannst dir deine spätere Arbeitsstelle also aussuchen.

Natürlich hast du, wenn du die Ausbildung zum/r Gärtner/in abgeschlossen hast auch noch andere Möglichkeiten, als dich bei einem Betrieb anstellen zu lassen. Du kannst dich als Gärtner/in selbstständig machen und deinen eigenen Betrieb gründen. Friedhofs- und Ziergärtner/innen arbeiten in Bundes- und Stadtgärten und sind im öffentlichen Dienst beim Staat beziehungsweise der Stadt angestellt. Um Friedhofs- und Ziergärtner/in zu werden, musst du allerdings eine spezielle Ausbildung zum/r Friedhofs- und Ziergärtner/in machen. Wenn du das möchtest, solltest du dich also sofort für diese Sparte entscheiden.

 

Werde ich als Gärtner/in reich?

Die einfache Antwort auf diese Frage lautet: Nein. Wenn du dich nicht Selbstständig machst und einen wirklich gut bezahlenden Kundenstamm aufbauen kannst, kannst du als Gärtner/in nicht reich werden. In Österreich verdienen Facharbeiter/innen für Gartenbau im ersten Jahr nach der Ausbildung durchschnittlich 1200,00 Euro brutto im Monat. Mit durchschnittlich 1400,00 Euro brutto im Monat, kannst du als Friedhofsgärtner/in etwas besser verdienen.

Vorarbeiter/innen verdienen natürlich noch mal etwas mehr. Damit bist du aber immer noch weit vom österreichischen Durchschnittsbruttoeinkommen von etwa 2400 Euro im Monat entfernt.

 

Werde ich als Gärtner/in glücklich?

Wenn du dir Gärtner/in als einen stressfreien Job vorstellst, in dem du am Wochenende nicht arbeiten musst, kann dich das reale Berufsleben stark enttäuschen und du könntest sehr schnell unzufrieden mit dem Beruf werden. Gärtner/innen haben in aller Regel feste Arbeitszeiten, die aber auch am Wochenende sind. Je nach dem, wo du arbeitest, kann es dir passieren, dass du unter starkem Zeitdruck stehst, weil du täglich ein bestimmtes Pensum erfüllen musst.

Der Kontakt mit Menschen kann im Beruf als Gärtner/in fehlen, wenn du in einem Betrieb angestellt bist und dich dort als Gärtner/in um die Pflanzen kümmerst. Du kannst aber auch im Kundenkontakt arbeiten. Das hängt vom Betrieb und von deinen Einsatzgebieten ab. Außerdem kann der Beruf als Gärtner/in schnell eintönig werden, weil du kaum vor neue Herausforderungen gestellt wirst.

Dafür machst du etwas sehr sinnvolles. Du kümmerst dich um die Natur. Die Pflanzen danken dir das mit der Zeit mit einem guten Wuchs und reichlich Erträgen. Der Job kann teilweise zwar stressig sein, er bietet dir aber auch viel Ruhe in einer sehr friedlichen Umgebung. Außerdem bist du ständig draußen und an der frischen Luft. Auf langatmige Schreibtisch- und Bildschirmarbeit wirst du als Gärtner/in kaum treffen. Es kommt also ganz darauf an, wo du deine Prioritäten setzt.

 

Zielgruppe der Ausbildung zum/r Gärtner/in

Um in Österreich Gärtner/in werden zu können, musst du die Schulpflicht beendet haben, also 9 Jahre zur Schule gegangen sein. Wenn du erst 8 Jahre zur Schule gegangen bist, kannst du die Ausbildung zum/r Gärtner/in in einer gärtnerischen Fach- oder Handelsschule beginnen. Du brauchst nicht unbedingt einen Schulabschluss, aber natürlich erhöht ein möglichst guter Schulabschluss deine Chancen auf eine Lehrstelle. Wichtig ist außerdem ein großes Interesse an Natur und Pflanzen. Nach Möglichkeit solltest du auch ein breites Wissen in dem Bereich mitbringen. Letztendlich kommt es darauf an, dass du den Betrieb, bei dem du dich für die Ausbildung zum/r Gärtner/in bewirbst, von dir überzeugst. Wenn dich der Betrieb annimmt, startest du eine dreijährige Lehre. Die findet dual statt, das heißt, du bist die Hälfte der Zeit in der Berufsschule und die Hälfte der Zeit im Betrieb.

 

Inhalte der Ausbildung zum/r Gärtner/in

Hauptsächlich hast du in der Berufsschule Fächer, die das Thema Gärtnerei betreffen. Das sind Pflanzen- und Bodenkunde, Pflanzenschutz, Zierpflanzenproduktion, Baumschule und Obstbau, Gemüseproduktion, Garten- und Landschaftsplanung, Floristik und Gartenbautechnik. Daneben wirst du in Betriebswirtschaft und Rechnungswesen und in Informatik ausgebildet, hast aber auch die Fächer Religion, Deutsch, Mathematik, Englisch, Persönlichkeitsbildung und politische Bildung.

 

Berufsbegleitende Ausbildung zum/r Gärtnerin

Wenn du bereits arbeitest, kannst du dich trotzdem zum/r Gärtner/in ausbilden lassen. Das geht, indem du die so genannte Abendschule besuchst. Diese Möglichkeit bieten dir in Österreich

Die Schulmaterialien musst du selbst bezahlen. Außerdem verlangen diese Schulen von dir einen kleinen monatlichen Lehrmittelbeitrag. Damit die Ausbildung neben der Arbeit in der Abendschule funktioniert, musst du aber bereits im Gartenbau tätig sein. Wenn du in einem anderen Arbeitsfeld bereits eine Ausbildung abgeschlossen hast, kannst du aber immerhin eine Lehrzeitverkürzung bekommen. Du musst dir dann aber auf dem klassischen Weg eine Lehrstelle in einem Betrieb suchen und dort anfangen zu arbeiten.

 

Tipps zur Bewerbung für die Ausbildung zum/r Gärtner/in in Österreich

Gute Gärtner brauchen bestimmte Interessen und Fähigkeiten. Wenn du dich für eine Ausbildung zum/r Gärtner/in bewirbst, solltest du unbedingt mit diesen Interessens- und Fähigkeitsgebieten punkten:

  • Spaß an der Arbeit und dem Umgang mit Pflanzen,
  • Interesse an der Natur und deren Entwicklung,
  • Kreativität,
  • Handwerkliches Geschick,
  • Gutes Farb- und Formempfinden und –verständnis,
  • Teamfähigkeit und Aufgeschlossenheit,
  • Körperliche Fitness,
  • Flexibilität,
  • Gute Noten in Biologie, Mathematik und Technik oder Werken und
  • Räumliches Vorstellungsvermögen.

 

Darüber hinaus sind in Gärtnereibetrieben besonders gerne Bewerber/innen gesehen, die rechnerisch denken können und ein Verständnis für kaufmännische Aufgaben haben. Ein weiteres Plus bringt dir bei jeder Bewerbung eine einwandfreie und gute Rechtschreibung, mit der du ein hohes Sprachverständnis signalisierst. Freude am Umgang mit Menschen und die Beherrschung von Fremdsprachen sind als Gärtner/in kein muss, können sich aber positiv auswirken.

 

Welche Firmen bieten diese Ausbildung an?

In Österreich gibt es überall Betriebe, die in Gärtnerei und Gartenbau tätig sind. Im Folgenden werden dir einige Betriebe in den wichtigsten Österreichischen Städten dargestellt, die die Ausbildung zum/r Gärtner/in anbieten:

 

Wien

 

Graz

 

Linz

 

Salzburg

 

Innsbruck

 

 

Andere Möglichkeiten: Quereinstieg, Studium oder Fernstudium

Wenn du eine mittlere Reife hast, hast du auch die Möglichkeit, dich an einer berufsbildenden höheren Schule zum Diplom-Ingenieur im Garten- und Landschaftsbau oder Gartenbau ausbilden zu lassen. Du schließt die Ausbildung zusätzlich mit der Matura ab und bist berechtigt, zu studieren. Die schulische Ausbildung besteht zu gleichen teilen aus theoretischen, fachlichen und praktischen Anteilen. Mit der Matura kannst du außerdem Botanik, Gartenbau und/oder Biologie studieren. Die Universität Wien bietet beispielsweise den Bachelorstudiengang Biologie und darauf aufbauend den Masterstudiengang Botanik an.

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