Eine Trainee-Ausbildung ist eine praktische Ausbildung in einem Unternehmen. Die meisten dieser Trainee-Ausbildungen richten sich an Absolventen bestimmter Studienrichtungen. In Österreich bieten jedoch einige Arbeitgeber spezielle Traineeprogramme für Absolventen von berufsbildenden höheren Schulen an. Aber auch AHS-Maturanten können von dieser Ausbildung nach der Matura profitieren. Ein Trainee im eigentlichen Sinn ist eine Person, die nach einem Studium eine praktische Ausbildung in einem Unternehmen hinter sich bringen will. Meist werden die Trainees danach in ein Dauerbeschäftigungsverhältnis übernommen, welches nicht selten in den höheren Etagen endet.
Als Trainee durchläufst du in einem Unternehmen alle Abteilungen. Du erwirbst damit hilfreiche Qualifikationen und lernst das Unternehmen kennen. Gleichzeitig ist damit aber kein gesetzlich anerkannter Berufsabschluss gegeben. In den meisten Fällen übernehmen die jeweiligen Unternehmen jedoch die trainierten Mitarbeiter nach der Traineezeit in ein ordentliches Dienstverhältnis.
Wie läuft eine Traineeausbildung ab?
Die Gestaltung und Dauer einer derartigen Ausbildung ist nicht konkret geregelt. Meist dauern diese Ausbildungen zwischen einem Jahr und zweieinhalb Jahren. Die Trainees durchlaufen dabei alle Abteilungen im Unternehmen, um dort praktische Erfahrungen zu sammeln und spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben. Manche dieser Programme sind auch mit einem Auslandsaufenthalt oder dem Besuch spezieller Seminare verbunden.
Traineeprogramme werden vor allem von Unternehmen aus den Branchen Banken und Versicherungen, IT und Telekommunikation, Handel, Industrie und Marketing angeboten. Eine Reihe von Traineeprogrammen findest du zum Beispiel auf der Plattform von trainees.at.
Was zeichnet ein gutes Traineeprogramm aus?
Wie bereits erwähnt, gibt es für ein Traineeprogramm keine fixe Struktur. Allerdings sollten gute Programme wesentliche Punkte beinhalten.
- Job-Rotation
Ein gutes Traineeprogramm gewährleistet das Durchlaufen sämtlicher relevanter Abteilungen im Unternehmen. - Übernahmevertrag
Seriöse Unternehmen werden die Teilnehmer/innen nach dem Programm mit einem Übernahmevertrag konfrontieren. Das heißt, es wird ein ordentliches Dienstverhältnis im Unternehmen angeboten. - Mentoren
In einem guten Traineeprogramm wird ein Mentor zur Seite gestellt. Dieser dient als Ansprechpartner in allen Fragen des Jobs. - Faire Bezahlung
Trainees verdienen zwar weniger als Absolventen, die sofort in ein Dienstverhältnis übernommen werden, doch die Bezahlung sollte trotzdem fair sein. In großen Unternehmen Österreichs schwankt das Einkommen von Trainees zwischen 35.000 und 42.000 € pro Jahr. Das gilt allerdings vorwiegend für Universitätsabsolvent/innen oder Absolventen aus berufsbildenden höheren Schulen.
Wie soll ich mich als Trainee bewerben?
Trainees verfügen noch über keine Berufserfahrung. Aus diesem Grund solltest du in der Bewerbung wichtige Soft Skills erwähnen. Dazu gehören beispielsweise Konfliktlösung, Kreativität oder Engagement. Diese Soft Skills kannst du unter Umständen durch entsprechende Aktivitäten nachweisen. Das kann die Arbeit in einem Verein sein oder bereits absolvierte Praktika.
Vor allem musst du jedoch die Frage nach dem Warum genau beantworten können. Warum bewirbst du dich gerade in diesem oder jenem Unternehmen als Trainee. Was willst du als Trainee dabei lernen und welche Ziele verfolgst du konkret. All diese Dinge musst du bereits in der Bewerbung deutlich zum Ausdruck bringen. Da Trainees noch nicht mit einem beeindruckenden Lebenslauf punkten, muss das Hauptaugenmerk auf das Anschreiben gelegt werden.
Das Anschreiben sollte im Wesentlichen aus folgenden Teilen bestehen:
- Die persönliche Anrede
- Einleitung
- Hauptteil
- Schluss
- Grußformel
Wenn du den Ansprechpartner für die Bewerbung im Unternehmen namentlich kennst, ist bei der Anrede auf jeden Fall dessen Name zu erwähnen. Vor allem Titel wie Dr. oder Mag. sollten ebenfalls erwähnt werden.
Die Einleitung sollte das Interesse der Personalverantwortlichen wecken. In zwei Sätzen erklärst du dabei die Gründe für deine Bewerbung.
Im Hauptteil werden die persönlichen Fähigkeiten und Präferenzen erwähnt. Soft Skills werden hervorgehoben, aber auch erworbene fachliche Kenntnisse.
Im Schluss bedankst du dich für das Interesse und weist auf die Kontaktaufnahme hin. Vergiss dafür aber nicht deine Kontaktdaten anzuführen!
Die Grußformel lautet meist Mit freundlichen Grüßen oder Mit freundlichem Gruß. Hochachtungsvoll klingt veraltet und juristisch.
Die AIDA-Formel
Eine Bewerbung ähnelt einer Eigenwerbung. Daher befindet sich in der Bezeichnung bereits das Wort Werbung. Eine erfolgreiche Werbung zeichnet sich durch die AIDA-Formel aus. Das Kürzel steht jedoch nicht für eine Oper von Verdi, sondern für:
- Attention
- Interest
- Desire
- Action
Zuerst erweckt die Werbung die Aufmerksamkeit eines Betrachters, weckt dessen Interesse, führt zu einem Wunsch und schließlich zu einer konkreten Handlung. Eine Bewerbung sorgt beim Empfänger für Aufmerksamkeit, weckt dessen Interesse zum Weiterlesen, erzeugt den Wunsch, einen derartigen Mitarbeiter oder diese Mitarbeiterin kennenzulernen und führt schließlich zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch.
Gibt es bei Traineeprogrammen Bewerbungsfristen?
Große Unternehmen und Konzerne, die solche Programme anbieten, erhalten naturgemäß eine Vielzahl an Bewerbungen. Aus diesem Grund gibt es Bewerbungsfristen. Daneben werden diese Fristen oft mehrmals im Jahr gesetzt. Viele Maturant/innen schließen zu unterschiedlichen Zeiten ihre Schule ab und auch Student/innen werden nicht alle gleichzeitig mit dem Studium fertig. Deshalb variieren auch die Bewerbungsfristen. Wer sich für eine Traineeausbildung entscheidet, sollte zumindest sechs Monate vor Ausbildungsende oder vor der Matura sich um eine dementsprechende Stelle kümmern.
